Interview mit Alfred „Freddy“ Richter anlässlich des großen Jubiläums der Kölner Golfwoche, die 2024 zum 20. Mal stattfindet. 

 Die Kölner Golfwoche feiert 2024 runden Geburtstag und findet zum 20. Mal statt. Herr Richter, was bedeutet Ihnen dieses Jubiläum? 

 Das Jubiläum bedeutet mir persönlich sehr viel, denn es ist eine wunderbare Bestätigung. Wir legen bei unserer Arbeit sehr viel Wert auf Details und so ist es uns gelungen, die Kölner Golfwoche zu einer der erfolgreichsten und beliebtesten Turnierserien in Deutschland und vielleicht sogar in Europa aufzubauen. Darauf kann man – so denke ich – auf jeden Fall stolz sein. 

 Nehmen Sie uns einmal zu den Anfängen. Wann und wie ist Ihnen die Idee zu einer „kölschen Turnierserie“ für Golfer gekommen? 

 Ich bin selbst seit Anfang der 1990er Jahre begeisterter Golfspieler und habe mit meiner Agentur immer Sportveranstaltungen (Tennis, Ski, Fitness, Badminton, Squash etc.) umgesetzt. Darum wollte ich einen sportlichen Akzent setzen, um sportbegeisterte und ambitionierte Spieler herauszufordern. Heute sind es acht Tage, acht Plätze, acht Turniere – das ist einfach eine wunderbare Challenge. 

 Hätten Sie vor der ersten Ausgabe 2005 damit gerechnet, dass die Kölner Golfwoche ein solches Erfolgsmodell werden würde? 

Nein, wirklich nicht. Ich hatte zunächst gedacht, vielleicht werden das mal zwei Jahre. Später wurden wir dann häufig kopiert, zum Beispiel in Düsseldorf, im Ruhrgebiet, in Stuttgart oder München. Alle diese Turnierserien gibt es heute nicht mehr. Nur in Hamburg gibt es bis heute eine vergleichbare Golfwoche, die haben einen langen Atem (lacht). 

 Gab es in der Startphase Hürden und „Problemchen“ oder lief von Anfang an alles glatt? 

Naja, ein Baby braucht immer eine gewisse Zeit, um Laufen zu lernen. Wir haben die erste Veranstaltung über eineinhalb Jahre vorbereitet und viel Überzeugungsarbeit geleistet, um die Clubs von einer Teilnahme zu überzeugen. Das hat sich ausgezahlt, im zweiten Jahr hatten wir dann alle von unserer Idee überzeugt. 

 Im Laufe der Jahrzehnte hat auch die Kölner Golfwoche viel durchgemacht, es gab immer wieder Anpassungen und Weiterentwicklung. Welcher Schritt hat sich besonders ausgezahlt? 

Handicap relevant auf verschiedenen Golfplätzen rund um Köln spielen wir seit Beginn an. Die wichtigste Anpassung war sicherlich, dass wir von sechs Turnieren, zunächst auf sieben und schließlich auf acht Turniere ausgeweitet haben. Ansonsten steht unser Konzept eigentlich vom ersten Tag an, und da ich ein konservativer Mensch bin, werde ich es auch beibehalten. Wir bleiben Handicap relevant, sportlich und fördern auch weiterhin Netzwerken in angenehmer Atmosphäre. 

Wo würden Sie mit dem Wissen von heute womöglich anders entscheiden? 

Eine gute Frage, auf die ich gerne ehrlich antworte: Ich würde nichts anders machen! Ich muss ja von Anfang an etwas richtiggemacht haben, sonst wären wir nicht zwanzig Jahre am Stück konstant ausverkauft. Ich bin zufrieden. 

Was macht die Faszination KGW heute aus? 

Aus meiner Sicht macht es der Mix. Es ist eine spannende Mischung aus Sport, Netzwerk, Freude und Spaß und gute Scores. Bei uns gibt es einfach schöne Turniertage mit allem Drum und Dran zu erleben.

Worauf freuen Sie sich im Jubiläumsjahr besonders? 

Auf viele Menschen, die mich und die Kölner Golfwoche als Spieler, Sponsoren oder langjährige Partner begleitet haben. Viele von Ihnen sind über die Jahre zu Freunden geworden. Gemeinsam zu feiern ist ja insbesondere eine Kölsche Stärke und genau das werden wir zum Jubiläum einmal mehr zum Ausdruck bringen. 

Welche Begegnungen oder Momente aus 20 Jahren Kölner Golfwoche sind Ihnen besonders präsent? 

(denkt lange nach) Oh, das ist schwer. Bei rund 150 Turniertagen sind so viele wunderbare Erinnerungen zusammengekommen. Außergewöhnlich war etwa die elfte Ausgabe mit großer Party beim GC Leverkusen im Zelt. Aber auch im Hotel Lindner in Köln gab es mit einem fantastischen Gastgeber denkwürdige Abende, etwa den Kölner Golfball. Aber auch die Veranstaltungen zu Corona-Zeiten bleiben natürlich in Erinnerung. Mottomäßig war bei den Partys mittlerweile auch fast alles dabei, in Lederhose und Dirndl in Bad Neuenahr fällt mir da sofort ein. Wie gesagt, 150 Turniere ist ein Pfund. 

Haben Sie ein bestimmtes Bild direkt vor Augen, wenn Sie an die Kölner Golfwoche denken? 

Ja, vier Autos, ein LKW und nur 4 Stunden Schlaf täglich. Mit täglichem Auf- und Abbau geht die Woche schon ans Eingemachte, da beginnt jeder Tag morgens um fünf Uhr. Aber auch die Siegerehrungen. Die machen mir besonders viel Spaß, da wird immer viel gelacht und die Stimmung ist klasse Ein immer wieder schönes Bild ist es aber auch, wenn ich mit „meinen“ acht Klubs zusammensitze. Das sind wirklich großartige Menschen. 

Welche Schlagzeile würden Sie gerne einmal über die Kölner Golfwoche lesen? 

Das hat noch Zeit, in fünf Jahren dann vielleicht: 25 Jahre Kölner Golfwoche und der Freddy rockt immer noch die Wiesen der Golfplätze Rund um Köln. 

Was war das schönste Feedback, das Sie bisher bekommen haben? 

Jedes einzelne Feedback ist wichtig. Mich freut besonders die Wertschätzung in den vielen persönlichen Gesprächen rund um die Kölner Golfwoche. 

Wann wäre die 20. Ausgabe der Kölner Golfwoche für Sie ein Erfolg? 

Wenn wir ohne Flut und Hochwasser, ohne Gewitter und große Hitze durch die Woche kommen. Dann haben wir nämlich auf jeden Fall wieder viele glückliche Teilnehmer, gute Scores und viel Spaß bei der Siegerehrung. 

2024 ist ein Super-Sportjahr mit Handball- und Fußball-EM im eigenen Land (u.a. in Köln) und den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris. Wo reiht sich da die Kölner Golfwoche ein? 

Da können wir nicht mithalten (lacht). Nein, im Ernst: auch wenn wir die größte und beliebteste Turnierserie in Deutschland veranstalten, so ist es ja immer noch eine Sportveranstaltung für Amateure – und das ist auch gut so. Wir wollen uns selber bewegen und unsere eigenen sportlichen Momente in einer passenden Atmosphäre kreieren. Das ist eben auch ein wunderbarer Spirit und die anderen Top-Sportevents verfolgen wir dann als Fans im Stadion oder vor dem Bildschirm. 

Was macht Köln und das Rheinland zu einem der spannendsten Golfregionen in Deutschland? 

Im Umkreis von 30 Kilometern rund um den Kölner Dom gibt es 40 Golfplätze. Der Großteil davon sind Premiumplätze, aber auch für Anfänger ist das Angebot mit Neun-Loch-Golfanlagen sehr groß. Bei uns im Rheinland gibt es ein großes und vielseitiges Angebot, kurze Wege, fröhliche Menschen, gutes Essen und leckeres Bier. Unsere Region ist immer eine Reise wert. 

Wie beurteilen Sie die Preisentwicklung im Golfbereich um Köln? 

Wir erleben es ja täglich beim Einkaufen, bei den Nebenkosten oder im Urlaub: alles wird teurer. Beim Skifahren in den Alpen etwa sind die Preise ja regelrecht explodiert. Im Moment können viele Golfanlagen im Raum Köln die Preise für Mitgliedschaften und Greenfee noch stabil halten, aber es gibt natürlich eine berechtigte Tendenz zu Erhöhungen. Die Kosten für die Klubs sind extrem gestiegen, der Preis für Dünger hat sich verdoppelt, das Greenkeeping ist entsprechend teurer geworden und auch die Personal- und Energiekosten sind gestiegen. Man kann einfach nicht mehr für 40€ Greenfee spielen. Die Turnier-Startgebühren im Rheinland liegen zwischenzeitlich zwischen 99€ und 159€. Alles hat seine Berechtigung; es ist immer eine Frage von Leistung und Gegenleistung. 

Haben Sie einen echten Insider-Tipp für Golfbegeisterte, die Köln und das Rheinland noch für sich entdecken möchten? 

Es kommt natürlich immer auf die eigene Spielstärke und das individuelle Budget an. ich würde Adventure-Golfplätze wie Burg Zievel in der Eifel kombinieren mit Gourmet-Golfplätzen wie Schloss Miel und Bad Neuenahr. Auch die Kombination Rheinland und Mosel, speziell für Weinbegeisterte, bietet tolle Ausflugsziele, um unseren Sport in fantastischer Landschaft und wundervollem Ambiente zu genießen. 

Worauf freuen Sie sich im Jubiläumsjahr besonders? 

Auf viele Menschen, die mich und die Kölner Golfwoche als Spieler, Sponsoren oder langjährige Partner begleitet haben. Viele von Ihnen sind über die Jahre zu Freunden geworden. Gemeinsam zu feiern ist ja insbesondere eine Kölsche Stärke und genau das werden wir zum Jubiläum einmal mehr zum Ausdruck bringen. 

 

*Das komplette Interview lesen Sie im offiziellen Magazin zur Jubiläums-KGW.